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Jean-Paul Bach Fernauktion
Ein herausragendes Angebot
Fast pausenlos landen kleinere, grössere und gar kolossale Briefmarken-Auktions-Kataloge im Briefkasten.
Letztere sind zu einem Markenzeichen von Jean-Paul Bach
in Basel geworden. Allein die vermuteten Portokosten setzen uns in Erstaunen – vom vielfältigen Inhalt gar
nicht zu sprechen. Nun wartet die Basler Firma nach längerer Zeit wieder mit einer Ausnahme auf: dem
vorliegenden Separatkatalog.
Anlass dazu gibt eine fabelhafte Auswahl von „Sitzenden Helvetias“ gezähnt auf Briefen. Dabei handelt es
sich um eine der schönsten noch nicht weitherum bekannten Sammlungen von „Destinationen“. Herr Dr.
med. Adrian Benz hatte vor Jahrzehnten von seinem Vater Emil Benz nicht nur eine kleinere Anzahl schöner
Auslandbriefe, sondern gleichzeitig das Interesse und die Freude an diesem Sammelgebiet geerbt. Der
Schreibende hatte das Vergnügen, Emil Benz schon Ende der 60er Jahre kennen zu lernen. Dieser galt
damals zusammen mit Josua Bühler und Adolf Glättli zu den Pionieren des Sammelns von Marken auf
Briefen, was bald als Sammeln von Frankaturen nach Posttarifen im Inland und ins Ausland – bald Destinati-
onen – genannt wurde. So bleibt das Staunen unvergessen, als Emil einen Brief nach Deutschland mit einer
grünen 40er, zwei Dreier und zwei grauen Zweier vorlegte, gleich darauf eine damals kaum bekannte
7-Rappenfrankatur und zu allem „Elend“ noch einen Brief nach Saint Thomas, der damaligen dänischen
Kolonie auf den kleinen Antillen. Für einen damals jungen Sammler war das dicke „Post“ – die aber bei mir
keinerlei Entmutigung, sondern vielmehr ein „Jetzt erst recht“ auslöste.
Auf Grund der beruflichen Beanspruchung begann Doktor Benz jr. erst Jahre später, sich der Sammlung
seines inzwischen verstorbenen Vaters ernsthaft zu widmen.
Er fand die Zeit, für ihn bedeutende Auktionen zu besuchen und ihm passende Briefe zu erwerben. Zwar tat
er dies mit viel Umsicht, aber von einer Sammlung, wie wir sie verstehen, war noch nichts zu sehen; alles
stapelte sich in Schachteln oder steckte in provisorischen Alben. Erst vor wenigen Jahren wurde die Samm-
lung ausstellungs-gerecht zusammen gestellt, in einer Wettbewerbsausstellung jedoch nicht präsentiert. Sie
war nur auf Sonderanlässen wie Stans oder Näfels zu sehen.
Nun gilt es, auf einige dieser prächtigen Briefe hinzuweisen; die Auslese geschieht spontan, ohne direkte
Anbindung an die Reihenfolge der Sammlung. Bei den Nachbarländern gilt es Liechtenstein mit 4 Briefen zu
erwähnen; bei Deutschland zwei zwei grossartige 50-Rp. Frankaturen, und ebenso reichlich vorhanden ist
Post nach Skandinavien, Estland, und Russland. Beim Balkan und dem östlichen Mittelmeer fällt eine sehr
seltene Sendung nach Constantinopel auf, bei der eine blaue 500er-Porto-marke auf Brief als Freimarke
verwendet wurde, ferner ein Brief nach Alexandria von 1864. Richtung Afrika war damals erstaunlich viel
Post unterwegs; hier werden die Westafrikanischen Länder hervorgehoben. Von Südamerika sind alle
bekannteren Länder berücksichtigt, dazu Kolumbien, British Guyana, Guatemala, Jamaika, Saint Thomas,
Haiti und Cuba. USA besticht durch Briefe über Ostende, Bremen oder Hamburg sowie durch einen Brief
vom Rigi-Kaltbad mit der roten Hotelpostmarke. Indien, Japan und China sind sehr gut vertreten, diese
Länder werden ergänzt durch Post nach Penang, Australien und Neu Seeland. Von einigen Ländern sind
seltene Nachsende-Mischfrankaturen vorhanden.
Aber sehen Sie selbst. Sie werden beim Betrachten dieser Sammlung ein paar gute Momente erleben – dem
Schreibenden ist jedenfalls so ergangen.
Felix Winterstein
ZEITPLAN LIVE-AUKTION
Sonntag 28. November 16:00 Uhr auf www.Philasearch.com
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